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Die Franken und die Völkerwanderung
Nachdem die letzte römische Festung Köln
im Jahre 454 nach Christus gefallen war, setzten die Franken
in breiter Front über den Rhein. Die Römer gaben ihre letzten
Kastelle auf und zogen ihre Truppen von Rhein und Donau ab. Für das
rechtsrheinische Gebiet bedeutete das Jahr 454, dass sich sehr viele
Franken in Richtung Westen aufmachten. Nicht alle wollten den
Weg nach Westen gehen. Einige blieben auch hier. Von Norden kamen
die Sachsen, setzten sich hier fest und vermischten sich mit
den hier lebenden Franken oder trieben sie fort. Die
umfassende große Völkerwanderungszeit in Europa setzte sich fort,
hatte jedoch für unsere engere Heimat keine allzu große Bedeutung. |
Die Völkerwanderungszeit veränderte drastisch die Landkarte in Europa |
Wir befinden uns noch einmal im 4. Jahrhundert, so um das Jahr 300 nach Christus. Der Stammesverband der Sachsen der in Norddeutschland im nördlichen Bereich der heutigen Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein, dort aber nur in Holstein, nördlich von Hamburg, beheimatet war, zog bereits zu dieser Zeit in zwei verschiedene Richtungen nach Süden und Westen. Die Sachsen in Norddeutschland waren in nicht unbeträchtlicher Zahl auch Küstenbewohner. Uns so wage ich nun eine These, die zwar nicht bewiesen, aber doch möglich gewesen sein könnte und im ersten Kapitel in anderer Form bereits beschrieben wurde.: Die an der Küste lebenden Menschen, die immerzu mit dem Meer zu kämpfen hatten, ihr mühsam errungenes Land durch Sturmfluten immer wieder verloren, das Elend der ständigen Überflutungen ihres Eigentums überdrüssig, verließen nun ihre Heimat, um „zu neuen Ufern“ aufzubrechen. Wir wissen aus der Geschichtsschreibung von großen, verheerenden Sturmfluten an der ungeschützten Festlandküste der Nordsee, von den Küstenbewohnern auch „Mordsee“ genannt, mit tiefen Meereseinbrüchen und Veränderungen der Küstenlinie. Erst um das Jahr 1000 wurde damit begonnen die ersten Deiche zu errichten. Vom 12. bis 14. Jahrhundert wurde die gesamte Nordseeküste von unvorstellbar großen Sturmfluten mit katastrophalen Folgen heimgesucht. Die schwerste Sturmflut in geschichtlicher Zeit war im Jahre 1362 mit vielen Tausenden von Toten und großen Geländeverlusten. Ganze Provinzen, Städte und Dörfer versanken in den Fluten. Einen Küstenschutz mit hohen Deichen, so wie heute, kannten die Bewohner damals noch nicht. Und die Küstenlinie, wie wir sie heute kennen, gab es damals auch noch nicht.
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Vor etwa 9000 Jahren bestand zwischen der heutigen Niederländischen Küste und England eine große Landbrücke, die allerdings vor 6000 Jahren wieder verschwunden war |
Die Küstenlinien ähnelten damals schon so ziemlich der heutigen Küstengestalt. Durch die ständigen Überflutungen hatte sich jedoch die Uferlinie in einem wahllosen „Zick-Zack-Muster“ verwandelt. Diese Küstenlinie wurde durch großen Sturmfluten in den Jahren 1208 und durch die so genannte „große Mannstränke“ 1362, wodurch der Jadebusen bei Wilhelmshaven, entstand und eine Bucht der Nordsee von 190 qkm entstehen ließ, gebildet. Auch der Dollart bei Emden und die Zuidersee in den Niederlanden entstanden im Jahre 1362. Ebenso wütete die „Nordstrandflut“ 1634, die die Nordfriesischen Inseln an der Schleswig-Holsteinischen Westküste auseinander riss. Die „Petriflut“ 1651 vernichtete das Dorf Juist an der Ostfriesischen Küste, durchbrach die Inselmitte und teilte sie in zwei Stücke. Andere gewaltige Sturmfluten in den Jahren 1715 und die Weihnachtsflut 1717 gingen in der Geschichte der Nordseeküste als die verheerendsten Sturmfluten ein wobei durch die Weihnachtsflut 18.140 Tote zu beklagen waren. Die anderen Inseln wurden durch die Sturmfluten um etwa ein Drittel verkleinert und mehrere Kilometer nach Osten verschoben. Hierdurch verlagerten sich auch die Inselkirchen, die den Stürmen standgehalten hatten, nach Westen und standen im Meer vor der neuen Uferlinie. Diese Beispiele zeigen unverkennbar die starken und zerstörerischen Auswirkungen verheerender Sturmfluten, von denen wir „Binnenländer“ so gut wie keine Vorstellung haben. Hier, in unserem Gebiet, konnten die Sachsen ohne Angst und Schrecken vor den ständigen Sturmfluten ihre Äcker bestellen und ihr Vieh züchten. Diese "Besitznahme" neuer Gebiete kann man sicherlich nicht mit der "Vö1kerwanderung“ in der vorher beschriebenen Form vergleichen. |
Von den hier lebenden Franken wanderten große Teile, nach Abzug der Römer, über den Rhein in gallisches Gebiet, des heutigen Frankreich |
Die Franken wurden als willkommene und sesshafte Bundesgenossen, der bereits seit längerer Zeit dort ansässigen Franken, in ihrem Machtbereich integriert. Wie nicht anders zu erwarten, kam es mit den anderen dort seit längerer Zeit lebenden germanischen Stämme der Burgunder und Westgoten zu erbitterten Kämpfen um die Vorherrschaft. Hierzu gehörte auch der salische Frankenkönig Childerich I. (457-482), der in Nord-Gallien, im Gebiet des heutigen Belgien residierte und Sohn des Merowech war, der Stammesvater der Merowinger. Nach dem Tode von Childerich I. übernahm sein Sohn Chlodwig I. (482-511) die Führung der Merowinger. |
Chlodwig I., der gerissene und brutale Herrscher, gründete seine Regierungszeit auf List, Betrug, Machtgier, Habsucht und Mord (auch an den eigenen Leuten), unterwarf die fränkischen Kleinkönige, überfiel die Alemannen und zog bis zu den Pyrenäen. Er ist sozusagen der Gründer des Frankenreiches, des heutigen Frankreich. |
Da sich dieser Übertritt weniger aus religiöser Überzeugung, denn aus politischer Raffinesse vollzog, folgten ihm alsbald die meisten seiner Untertanen, „um dem Vorbild des Herrschers“ nachzueifern. Somit kann man sicherlich festhalten, dass Chlodwigs Taufe dem Christentum in Europa den Weg geebnet hat. Mit Chlodwig I. begann eine neue Epoche der europäischen Geschichte. Das Schwergewicht verlagerte sich vom Mittelmeer nach Mitteleuropa.
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Im Königreich von Chlodwig I. verbanden sich erstmalig germanisches Königtum - römische Staatsgewalt und katholisches Christentum |
Nach seinem Tode wurde das Königreich unter seine vier Söhne geteilt. Diese setzten die von ihm begonnene Expansionspolitik fort und breiteten ihren Machtbereich weiter aus. So umfasste ihr Territorium 50 Jahre später das heutige Frankreich (ohne die Bretagne), das linksrheinische Land und die rechtsrheinischen Gebiete der Alemannen, Thüringer und Bayern.
Als auf der linken Rheinseite das große
Frankenreich entstand, blieb es in unserer Heimat relativ ruhig. Uns
sind wenige Überlieferungen bekannt, in denen von unserer Heimat
berichtet wird. Als gesichert überliefert ist jedoch, dass, wie
zuvor schon beschrieben, nicht alle Franken von hier
wegzogen. Viele blieben und vereinigten sich mit den einwandernden
Sachsen aus dem Norden. Im Gebiet des heutigen Köln bildete
sich um 480 nach Christus das Zentrum der Rheinfranken wobei
die nördliche Grenze bei Emmerich verlief. |
Somit ist aus der Geschichtsschreibung
ist zu entnehmen, |
Das hiesige Gebiet war danach zwischen
den Sachsen und Franken 150 Jahre lang gezeichnet von
gegenseitigen Überfällen und ständigen Gefechten. Die südliche
Grenze der Sachsen verlief bis zum Anfang des 8. Jahrhunderts
im Verlauf der Lippe, also von Rhein bei Wesel über Dorsten,
Haltern, Hamm bis nach Lippstadt und Paderborn. |
Die ersten Mintarder (Mayentraeder) Siedler hatten vom V. bis VIII. Jahrhundert unter ständigen Auseinandersetzungen und Kriegsgelüsten zu leiden. |
Die weit auseinander liegenden Gehöfte und Dörfer konnten nicht durch militärische Streitkräfte oder andere Sicherheitskräfte geschützt werden, weil es diese einfach nicht gab. Die Menschen waren auf sich alleine gestellt, mussten ihren Besitz verteidigen und manchmal auch um ihr Leben kämpfen. In diesen unruhigen Zeiten, in denen jederzeit Feinde auftauchen konnten, wurde eine Menge von Fliehburgen mit befestigten Verteidigungsanlagen gebaut, in die sich die Menschen zurückziehen konnten. Hier waren sie vor den Feinden sicher, konnten allerdings nicht verhindern, dass ihr Hab und Gut geraubt oder vernichtet und ihre Häuser in Brand gesteckt (abgefackelt) wurden. |
Suitbert war der erste Missionar unseres Gebietes und gründete vermutlich in Mintard die erste christliche Gemeinde und sicherlich auch eine erste kleine Holzkirche |
Durch die Machtübernahme der Karolinger im VIII. Jahrhundert unter Karl dem Großen, gelangte das Frankenreich im frühen Mittelalter zur höchsten Blüte Ende des 3. Kapitels. |
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2009 © WiR in Mintard - Aktualisiert am 13.07.2015 |
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