1. Kapitel

Urzeitlicher Anfang von Mayentraede, Magintraede, Meintrade, Minterth, Mintert, Minthart und Mintardt bis zum heutigen Mintard

 

Am nördlichen Rande der letzten Ausläufer des Bergischen Landes liegt zwischen den westlichen Ruhrhöhen und der östlichen Ruhr in idyllischer Tallage das Dorf Mintard.

Das Dorf Mintard um 1900 mit dem silbernen Band der Ruhr im oberen Bildteil. Die altehrwürdige Kirche St. Laurentius war und ist der Mittelpunkt des Dorfes.
 

Wenn man die Geschichte des  Dorfes Mintard an der Ruhr  näher erforscht, dann kommt man an der altehrwürdigen römisch-katholischen Pfarrkirche St. Laurentius nicht vorbei. Diese Kirche war und ist der Mittelpunkt des Dorfes Mintard und hat die geschichtliche Entwicklung von den Anfängen bis heute entscheidend geprägt.

Im „Buch der Bücher“, der „Bibel“, ist in den ersten Sätzen des „alten Testamentes“ die ungeheuerliche Spannung der Entstehungsgeschichte unserer Erde durch Gott dargestellt:



Diese  und  die nachfolgenden  Tusch-Zeichnungen  wurden  von  dem  weltbekannten  Künstler  sakraler  Werke,  Heinrich-Gerhard Bücker (+) aus  Vellern  in Westfalen,  geschaffen. 
Sie sind  aus Bückers  Bibel  "BILDER DES HEILES"  entnommen,  die  der  Künstler  1962  geschaffen  hat. Ein  großes  Exemplar  dieser Bibel  befindet  sich  u.a.  auch im  Vatikanischen 
 Museum und zwei Exemplare in der Abtei-Kirche in Essen-Werden. Die Veröffentlichung der Bilder wurde mir von H.G. Bücker (+) und seinem Sohn genehmigt.

 

So etwa muss es vor urvordenklicher Zeit  auch in unserer Heimat Mintard gewesen sein. Tiefer, dunkler, undurchdringlicher Urwald erstreckte sich vom Rhein im Westen bis zur Ruhr (Rura um 800)  im Osten  und von der Königspfalz, dem Königsgut Karls des Großen (Duisburg)  im Norden, bis zum Flüsschen Düssel im Süden, wie ein großer, grüner Teppich. 

Die Ruhr floss in der Urzeit und noch bis in das 18. Jahrhundert in unterschiedlich großen Einzelläufen durch das breite Ruhrtal und war noch nicht in das „Deichkorsett“ von heute gezwängt. Der Fluss hatte im Bereich des heutigen Dorfes Mintard eine große, flache Landfläche von Schwemmerde, eine Art Insel, im Laufe der Erdenstehung gebildet.
 

Das Bodenniveau von Mintard liegt um einige Meter deutlich sichtbar höher


Durch drei dicht beieinander liegende und tief in das westliche Bergmassiv eingeschnittene Seitentäler wurde Schwemmgut von den Ruhrhöhen heruntergespült und verstärkte noch zusätzlich die „Inselbildung“. Noch heute ist diese „Inselbildung“ gut zu erkennen, wenn man von Mülheim-Saarn kommend im Bereich des Deichkreuzes und der Hochbrücke auf Mintard zugeht oder zufährt. Das Bodenniveau von Mintard liegt um einige Meter deutlich sichtbar höher.
 

Um das Jahr 1000 gehörte Mintard mit den umliegenden Honschaften Laupendahl, Hösel, Breitscheid und Selbeck zum Ruhrgau


Das große Gebiet beidseitig der Ruhr, vom Königshof Karls des großen  (Reichshof) Duisburg, entlang des Hellweges über Mülheim bis Essen-Heisingen im Norden und dem Flüsschen  Wupper im Süden, mit den Siedlungen und Schlössern Styrum (Stiarhem), Mülheim (Mulinhem), Menden (Menithinna), Saarn (Sarnon), Mintard (Mintyrt), Laupendahl (Hlopanheldi), Oefte (Oeffteren), Werden (Werithinno/Werthina), Landsberg (Lanßberg), Hugenpoet (Hugenpoit) und Ratingen, gehörten damals, um das Jahr 1000, zum Ruhrgau.

…und das Dorf den ersten Namen erhielt: „Meinhards Rodung“

 

In einer Legende, einer unwahrscheinlichen Darstellung, will ich nun die Umstände beschreiben, unter denen die ersten Siedler vor langer Zeit, etwa vom 7. bis 9. Jahrhundert, hier in Mintard die Rodung des Landes begonnen haben und das Dorf den ersten Namen erhielt: „Meinhards Rodung“.

Es war früher Morgen. Die dunkle Nacht, noch nicht ganz der aufkommenden Morgendämmerung gewichen, verstärkte mit ihren dunklen Schatten die Umrisse der Hütten gegen den östlichen und immer heller werdenden Horizont. Im tief unten liegenden Flusstal der RURA lag noch dichter, feuchter Nebel, aus dem mancherlei gespensterhafte Gestalten emporstiegen und bald wieder zerfließend, wie ein zarter Schleier, das Flusstal überschwebten. Über dem östlichen Bergrücken und dem breiten Tal wurde es schon heller und die langsam aufsteigende Sonne versuchte, zunächst noch vergeblich, den tief vor ihr liegenden Nebel zu verdrängen.

"Meinhard“, der Stammesälteste, stand draußen vor dem gesicherten Nachtlager, das seine Männer und er am Vortag aus ihren Wagen und den mitgeführten Materialien sowie aus dem umliegenden Wald entnommene Holz, Gestrüpp und Moos errichtet hatten. Seit ihrer langen Wanderung mussten sie vor jedem längeren Aufenthalt diese Lager bauen, damit die Frauen, Kinder und Männer sowie die Tiere wie Pferde, Kühe, Ochsen und Schafe die Nächte ohne Gefahr vor wilden Tieren verbringen konnten. Zwar hatten sie auch ihre Hunde dabei, die sie gut bewachten, aber gegen größere wilde Tiere waren auch sie machtlos.

Der Weg, auf dem sie mit ihren Gespannen und ihrem ganzen Hab und Gut bis hierher gekommen waren, lag in nur kurzer Entfernung. Auf ihm zogen tagsüber die Menschen von Nord nach Süd und von Süd nach Nord und trieben Warenhandel zwischen den Rodungen der Ansiedlungen und den  Ortschaften.
 

Meinhard verbrachte eine schlaflose Nacht und sorgte sich um seine Sippe


Vom Vorabend her, klang Meinhard noch das zermürbende Gequake der Frösche,  und der schauerliche Schrei der Kauzeulen, aus dem Tal der Rura und dem nahen dunklen Wald in den Ohren.

Schlaflos war für ihn die Nacht gewesen. Er machte sich seit längerer Zeit große Sorgen wegen seiner Entscheidung, das Land seiner Väter am weit entfernt liegenden großem Meer zu verlassen, in dem er und seine Vorfahren seit ihrer Geburt gelebt und  für ihr tägliches Überleben gearbeitet hatten.

War er doch vor den immer wiederkehrenden Sturmfluten des großen Meeres, die ständig ihre mühsam errichteten Hütten, ihr Vieh und ihre Äcker zerstört hatten, geflüchtet. Bei der letzten großen Sturmflut hatten sie gerade noch ihr Leben retten können. Im letzten Augenblick, als die unheimlich hohen Sturmwellen wütend gegen die Hütten donnerten, sie schließlich zerstörten und das Land vollkommen unter Wasser stand, konnten sie sich mit letzter Kraft in ein Boot retten und den unheimlichen Naturgewalten entkommen.

So stand für ihn und seine Sippe der Entschluss fest, nun der Sonne entgegen zu wandern, bis sie das neue Land, das sie sich erträumten,  gefunden hatten. 

Meinhard dachte aber auch darüber nach, ob es richtig war, den ihm anvertrauten Menschen, den Männern, Frauen, Kindern und auch den Tieren noch weitere Strapazen zuzumuten und den Gefahren der unendlich langen Wanderung weiterhin auszusetzen. Lang, sehr lang waren sie unterwegs gewesen. Zunächst zogen sie in Richtung der untergehenden Sonne, hatten Flussläufe über- und durchquert, kamen schließlich an einen großen Strom, an dem der Sippenverband darüber stritt, welchen Weg sie nun einschlagen sollten. Eine Gruppe der Sippe, die lieber in eine andere Richtung und immer dem Flusslauf zur Quelle wandern wollte, trennte sich schließlich von Meinhard und seinen Getreuen. Er aber überquerte lieber den großen Fluss und wanderte mit seiner, nun etwas kleiner gewordenen Gruppe, weiter in Richtung der untergehenden Sonne.

So dachte Meinhard an die lange Zeit der Wanderung, den unendlich großen Anstrengungen, an einen weiteren großen Fluss, vor dem sie nun wieder eine Entscheidung treffen mussten. Nun entschloss sich Meinhard auch diesem Fluss in Richtung Quelle und damit der Mittagssonne entgegen zu ziehen.

 

Meinhard und seine Sippe lagerten  vor dem Königsgut  in Duisburg


Nach einer weiteren langen und mühsamen Wanderung, bei der sie mit ihren Gespannen mehrere kleine Flüsse durchquerten, Sümpfe umgingen und durch tiefe dunkle Wälder mit großen Gefahren ziehen mussten, standen sie eines Tages an einer Flussmündung, an einem sehr großen Strom und einem viel kleineren Fluss. Hier genehmigten ihnen die Wächter einer großen Burganlage  ihr Lager unweit der Burg zu errichten und der Burgherr gestattete ihnen eine längere Zeit dort zu verweilen.

Aber bald zog es Meinhard und seine Sippe weiter. Hatten sie doch vom Burgherrn die Empfehlung und Genehmigung bekommen, dem Flusslauf des kleinen Flusses in Richtung Quelle zu folgen und dort, in einem guten Tagesmarsch, das erhoffte Rodungsland zu finden. Dort wollten sie dann siedeln. So zogen sie am Flussufer des Flusses RURA zunächst in Richtung Osten an einem Schloss vorbei mit dem Namen Stiarem (Styrum), bogen dann etwas später, immer dem Flusslauf folgend, in Richtung Süden ab, überquerten eine lebhafte Handelsstrasse in Mulinhem (Mülheim) die hier eine Furt durch die RURA bildete, und zogen am Flussufer entlang weiter in Richtung Sonne. Hier in der Ansiedlung Sarnon (Saarn) wanderten sie einen lang gezogenen Bergrücken hinauf. Dieser Berg war der Erste, den sie auf ihrer jahrelangen Wanderung zu Gesicht bekommen hatten.
 

Meinhards  Ziel  war die  RUHR, früher auch RURA (800) und RORA (1590) genannt.


Meinhard
wünschte sich, dass diese Wanderung an der Rura entlang, in Richtung der Sonne, doch bald zu Ende sein möge. Ob es richtig war, in dieser Richtung zu dem erhofften Ziel zu wandern, müsste sich bald herausstellen. Wollte er doch endlich für sich und seine Sippe das Land finden, das sie sich erträumt hatten und das ihnen die Möglichkeit gab, dort in Ruhe zu siedeln und ein gefahrloses Leben mit seinen, ihm anvertrauten Männern, Frauen und Kindern zu führen. Den von dem Burgherrn am Tage zuvor angegebenen Tagesmarsch zum Rodungsziel hatten sie zwar geschafft, aber von dem erträumten Land war noch nichts zu sehen.

So in tiefe Gedanken versunken, erwärmte die aufgehende Sonne Meinhard. Der Nebel wich langsam den immer stärker werdenden Sonnenstrahlen und der tief unten liegende Fluss RURA, der sich in mehreren Windungen wie kleine silberne Bänder glitzernd durch das breite Tal schlängelte, wurde sichtbar. Meinhard weckte seine erschöpften Leute und  fütterte die Tiere. Nachdem die Sippe gemeinsam das karge Morgenmahl eingenommen und ihre Wagen beladen hatte, machte sie sich auf den Weg zum unbekannten Ziel.

Die Wagenkolonne kam nur mühsam voran. Mussten sie doch am Vortag eine starke Steigung bezwingen, um auf die Berghöhe zu kommen, die den Fluss westlich begrenzte und auf der sie ihr Nachtlager errichtet hatten. Sie waren gezwungen, den Weg, den auch andere Trecks benutzten, zu wählen, weil das Flusstal nicht passierbar war. Die Schneeschmelze aus den östlichen Bergen hatte das Wasser der RURA ansteigen lassen und der starke Regen der letzten Tage sorgte weiter dafür, dass das Land im Flusstal weitestgehend überschwemmt war. So führte sie der Weg zu einer Stelle, die sehr steil bergab ging.
 

Meinhard, der erste Siedler von Mintard, zog vor über Tausend Jahren vom Auberg in das Ruhrtal.


Für den Treck mit den schweren Wagen, eine fast unüberwindliche Stelle. Aber der Pioniergeist des Meinhard löste auch dieses Problem. Er und seine Männer nahmen die schlanken Holzpfähle, die sie für ihr Lager mitführten, von den Wagen und setzten sie an den hinteren Rädern zwischen den Speichen als „Bremsen“ ein. So blockierten sie die Hinterräder, die sich nun nicht mehr drehten,  sondern  nur noch den Berghang „herunterrutschten“ und  die Wagen in einem fast „normalen Tempo“ in das Flusstal „gleiten“ ließen. Die abschüssige Strecke war nur kurz, aber sehr steil. Im Tal angekommen, stellte Meinhard  fest, dass das Flusstal nicht gänzlich überschwemmt war, sondern, dass hier eine große Landfläche vorhanden war, die sich von angeschwemmter Flusserde und Schwemmerde aus den drei westlichen Seitentälern gebildet hatte. Zwar war ringsum viel Urwald, aber das war kein Grund missmutig zu sein. Die Fläche war groß genug um hier zu siedeln. Der Boden des Flusstales war sehr weich und gut, um darauf Feldfrüchte und Getreide anzubauen.
 

Meinhards Rodung war die Stelle, an der sich das  Dorf Mintard  im Laufe der vielen Jahrhunderte entwickelt hat

 

Das war es, was er gesucht und nun gefunden hatte. Die Wanderung war zu Ende! Meinhard und seine Sippe waren zufrieden und begannen sofort neue Hütten zu errichten. In Kürze wollten sie mit der Rodung des Landes beginnen, die Siedlung, die den Namen Meinhards Rodung, das spätere Mintard, bekommen sollte.

So ist anzunehmen, dass sich die Rodungsstelle des Meinhard dort befindet, wo sich der uralte „Hof to needen“, (später zur Nieden, heute Niederner Hof/Hof Neuhaus),  unterhalb des Auberges und der neuen Ruhrtalbrücke in der Mintarder Aue, zwischen Mintard und Saarn, befindet.

Dem  einen  oder  anderen  Leser  mag  diese  Schilderung  des  ersten  Mintarder  Siedlers Meinhard  historisch nicht glaubhaft zu sein. Das ist es auch nicht und soll es auch gar nicht sein. Die Geschichtsschreibung unserer Heimat hat uns so gut wie keine Überlieferungen hinterlassen. Historisch gesichert ist aber, dass der Name unserer Dorfes Mintard von der oben beschriebenen Bezeichnung "Meinhards Rodung"  herrührt. Alles andere ist der Fantasie jedes einzelnen Lesers überlassen. Wenn Sie so wollen: „eine  unwahrscheinlich  schöne  Geschichte", die der Autor sich ausgedacht hat.

Die frühzeitlichen Menschen waren keine sesshaften Ureinwohner, sondern Sammler und Jäger, folgten den Wildtieren auf ihren Wanderungen um sie mit Pfeil und Bogen sowie Speer und Axt zu erlegen. Unsere Vorfahren ernährten sich von Kräutern, Pilzen, Beeren, Fischen und dem erlegten Wild. Sie lebten in kurzfristig errichteten Lagerstätten in freiem Gelände oder in Höhlen.

Hier in Mintard, in den damals weit verzweigt strömenden Flussarmen der Ruhr, war ihnen überaus reichlicher Fischfang möglich. Zahlreiche Funde von Waffen und Geräte in den verschiedensten Museen unseres Gebietes, geben uns heute Auskunft über die Lebensumstände und die Entwicklung jener Menschen, die sich über zigtausende von Jahren hinzog.
 

Entwicklung der Menschen vollzog sich über zigtausend Jahre


Diese Entwicklung vollzog sich in nur kleinen Schritten. Etwa 40.000 Jahre vor Christus wanderten höherentwickelte Menschengattungen in unser Gebiet ein. Es waren Jäger, die, vermutlich aus Asien über den Mittelmeerraum, hierher kamen und allmählich den aussterbenden Neandertaler ablösten. Das geschah etwa zwischen 40.000 und 30.000 vor Christus. Wissenschaftler haben an einem ersten Fundplatz in Frankreich herausgefunden, dass diese Menschen  „Cro-Magnon-Menschen“ genannt werden. Sie verbesserten die vom  „Prae-Neanderthaler“  geschaffenen Faustkeile aus ganzem Stein in ausgereifte Vielzweckgeräte wie z. B. lange Steinmesser, Bohrer aus Stein, Speerschleuder

und Harpunen aus Knochen. Der „Cro-Magnon-Mensch“ hat an der Entwicklungsgeschichte der früheren Menschen bedeutenden Anteil, in dem er die höchste Entwicklungsstufe in der Zeit von 30.000 bis 10.000 vor Christus erreicht. Sie heute nur als Jäger und Sammler zu bezeichnen, wäre sie abzuqualifizieren. So wissen wir aus Ausgrabungen und  aus prähistorischen, wunderbaren Höhlenmalereien und Handabdrücken in Nordspanien und Südfrankreich, dass man hier durchaus von „Kunst“ sprechen kann. Ebenso waren die Funde von Musikinstrumenten wie Schwirrhölzern, Flöten und Pfeifen der Beweis, dass der "Cro-Magnon-Mensch" neue Ausdrucksformen erfunden hat.

Die ständige Auseinandersetzung mit der Natur und der tägliche Kampf in der Jagd, waren aber von zentraler Bedeutung, um das Überleben zu sichern. Die ununterbrochene Suche nach Nahrung verstärkte auch wesentlich die Entwicklung der Sprache.
 

In der Jungsteinzeit kommen aus Ägypten neue Ideen nach Europa


In der Jungsteinzeit, um etwa 4.500 bis 1.700 Jahre vor Christus, waren aus den alten Kulturräumen Ägyptens und Vorderasiens umwälzende Ideen nach Europa und demnach auch in unseren Raum gelangt. Die Menschen begannen Viehzucht und Ackerbau zu betreiben und schufen so eine neue Lebensform, die sich grundlegend von der unterschied, die sie über Jahrtausende hinweg gewöhnt waren. Durch Aufgabe der bisherigen, getrennt umherstreifenden Sippen, durch Zusammenschlüsse in Familienverbänden an einem festen Ort, durch eine, bisher nicht gekannte Arbeitsteilung, durch Erstellung von festen Häusern aus Lehm und Holz und durch Fertigung von Stoffen aus Wolle und Flachs sowie Gefäße aus Ton, wurden die Menschen sesshaft und sicherten sich dadurch die Überlebenschancen.

Die Entwicklung der Menschen vollzog sich nun in immer kürzeren Zeitabständen. In der Bronzezeit, der vorgeschichtlichen Kulturzeit um 1.700 bis 700 vor Christus, gelangten Kenntnisse zu den Menschen, wie weiches Kupfer, durch Legieren mit Zinn, in härtere Bronze zu verwandeln. So wurde die Bronze für Waffen, andere Gerätschaften und Schmuck verarbeitet.
 

Ein reger Tauschhandel, mit dem reisende Händler umfangreiches Wissen mitbrachten, entwickelte bei den  Menschen große Fortschritte

 

In der Eisenzeit, von 700 bis etwa Christi Geburt, der Beginn unserer Zeitrechnung, setzte sich die Entwicklung des Metalls fort. Im Westfälischen Raum fand man das Eisenerz dicht unter der Erdoberfläche und begann es zu schmelzen, zu verhütten, damit man es schmieden konnte. Auch wurde das begehrte Erz aus anderen Gebieten herangeschafft.

Es entwickelte sich ein reger Tauschhandel, mit dem die reisenden Händler umfangreiches, neues Wissen und großen Fortschritt brachten. Die ansässigen Menschen nehmen Berufe an, wie z.B. Bauer, Handwerker oder Händler. Das alte Testament sagt uns weiter:

Da stand Kain auf wider Abel,  seinem Bruder, und tötete ihn.

Während der Bronze- und Eisenzeit siedelten sich am linken Niederrhein Menschen an, die zum keltischen Kulturkreis gehörten und mit den hier lebenden Menschen Handelsbeziehungen unterhielten. Die Germanen hatten in den nordischen Ländern einen eigenen Kulturkreis entwickelt und waren aus ungeklärten Gründen, teilweise mit Waffengewalt, in unser Land gekommen, hatten die hier lebende Bevölkerung getötet, nach Westen vertrieben oder sich mit ihnen vermischt.

Ende des 1. Kapitels.

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2009 © WiR in Mintard - Aktualisiert am 13.07.2015

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